Ehemaliges Bahngelände westlich des Hauptbahnhofs, Landshut
Offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb
Wettbewerbsbeitrag
in Zusammenarbeit mit UA Urban Architecture
www.urban-architecture.com
Freiraum – Durchgrünung
Die freiräumliche Qualität des ehemaligen Bahngeländes lebt von der direkten Nachbarschaft des attraktiven Grünraumes der Flutmulde. Dem entsprechend besitzt der städtebauliche Entwurf eine auflösende Gebäudestruktur in Richtung Süden, die eine intensive Wege- und Grünvernetzung in die Flutmulde hinein bewirkt. Im nördlichen Teil des Quartiers überwiegen private Gärten, nach Süden hin bilden die Freiräume zwischen den Baukörpern halböffentliche Aufenthalts- und Spielbereiche für die Bewohner des Quartiers, die Begegnung befördern.
Für die erdgeschossigen Wohnungen sorgen durch Hecken geschützte Privatgärten für intimen Freiraum. BewohnerInnen der Obergeschosse bietet sich die Möglichkeit, nebst Loggien und Balkone, privaten Freiraum auf den Dächern in Anspruch zu nehmen.
Trotz hoher baulicher Dichte wird die Oberflächenversiegelung im Quartier gering gehalten. Durch intensiv und extensiv begrünte Dachflächen kann ein Teil des anfallenden Regenwassers zurückgehalten und verdunstet werden und somit zur einem angenehmen Stadtklima im Quartier beitragen. Das Regenwasser von Dach- und Verkehrsflächen wird vollständig an der Oberfläche geführt und in ein System aus bepflanzten Muldenrigolen gereinigt und örtlich infiltriert. Überschüssige Wassermengen werden in Retentionsflächen und Feuchtbiotope der Flutmulde geführt.
Erschließung und Mobilität – Vernetzung
Die Bahnhofstraße dient als zentrale Erschließung des Quartiers. Gestaltet als Shared Space, wird der Erschließungsraum als qualitativer Freiraum mit platzartigen Aufweitungen interpretiert und wird freigehalten von Durchgangsverkehr. FußgängerInnen und RadfahrerInnen können den zentralen Freiraum als attraktive Wegeverbindung zwischen Landschaftsraum, öffentlichem Nahverkehr und örtlicher Nahversorgung nutzen. Baumpflanzungen beschatten die versiegelten Flächen und sorgen für eine Optimierung des Stadtklimas.
Die Neubauten weisen die geforderte Parkierung in drei Tiefgaragen nach, die im nördlichen Teil angeordnet sind. An der Oberfläche finden sich Besucherparkplätze, Angebote für E-Mobilität und nachhaltige Mobilität. Die Größe des neuen Quartiers ermöglicht Konzepte des Quartier-Carsharings. So könnten an zentraler Stelle Car-Sharing-Plätze für verschiedene Modelle vom Kleintransporter über Kombi bis hin zum Kleinwagen für die BewohnerInnen angeboten werden. In den Mehrfamilienhäusern werden im Erdgeschoss auch großzügige und attraktive Abstellmöglichkeiten für Räder und Kinderwägen vorgesehen.
Die optimale Anbindung des ehemaligen Bahngeländes an den ÖPNV, mit Busbahnhof und Bahnhof in direkter Nachbarschaft ermöglichet es, bewusst auf die Nutzung des Automobils zu verzichten. Der Entwurf schafft eine bequeme Anbindung an das Radwegenetz in der Flutmulde, in Richtung Innenstadt und Peripherie.