Wohnbebauung Spitalareal Konstanz
Nichtoffener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Wohnbebauung Spitalareal Sierenmoos Süd, Konstanz
Anerkennung
in Zusammenarbeit mit wolf.sedat architekten PartGmbB, Weikersheim
Baulinie Architekten, Ravensburg
Thomas Ruthenfoord, Kunst+Kunst+Bau, Winterthur
Gnädinger Architektur Modellbau, St. Gallen
www.wolfsedat.de
www.baulinie-architekten.de
www.rutherfoord.ch
Freianlagen
Die stadträumliche Lesart der drei unterschiedlichen Gebäudeensembles wird in die freiräumliche Konzeption übertragen. Der Grünraum der Villen wird als attraktive Parkanlage ausgebaut. Das Pflegeheim und das als Wohnbauten umgenutzten Klinikgebäude werden städtebaulich ergänzt und durch einen zentralen Wohnhof zusammengebunden. Die Gärten der fünf Dreispänner liegen Rücken an Rücken mit den Privatgärten der Allmannsdorfer Straße und knüpfen das neue Wohnquartier an den Bestand.
Die Grünflächen mit ihrem wertvollen Baumbestand werden als Park qualifiziert. Sorgfältig angelegte, geschwungene Fußwegeverbindungen sorgen für eine neue Wahrnehmung der Anlage. Die Parkwege erschließen die Grünflächen und stellen neue, sinnfällige Wegebeziehungen her. Der informelle Stichweg aus der Straße „Auf dem Salzberg“ wird direkt in den Park geführt, wo eine direkte Anbindung nach Westen, Richtung Klinikum, oder nach Süden durch den Park Richtung Mainaustraße gegeben ist. Mehrgenerationenangebote mit Fitness-, Motorik- und Spielgeräten aktivieren den Grünraum. Sie sind Anziehungspunkte und Begegnungsorte für Kinder und Senioren gleichermaßen.
Die bestehenden solitären Gebäude im Ideenteil erhalten durch städtebauliche Ergänzungen eine neue Lesart, die das entstehende Gebäudeensemble durch eine Wohnhof-Situation in Beziehung setzt. Der Innenhof bindet die bislang freistehenden Baukörper zusammen und befördert eine Umdeutung des ehemaligen Klinikareals zu einer sozialen Wohnsituation. Die Parkwege treffen sich im Hof, wo ein Treffpunkt und Verteiler in die angrenzenden Wohnhäuser entsteht. Hier sind Gemeinschaftsflächen vorgesehen, die alte Menschen und junge Familien mit Kleinkindern zum Aufenthalt einladen. Die rotlaubigen Bestandsbäume werden ergänzt durch Blutpflaumen, die eine besondere Freiraumatmosphäre generieren. Mit Plattenbändern durchzogene Wildstaudenfluren erzeugen einen transparenten, jedoch nicht völlig offenen Freiraum.
Die Erschließung der fünf Neubauten im Norden erfolgt über die Luisenstraße, hat angelehnt an die Parkwege einen leichten Schwung und eine lichte Breite von 4,0 m. Am Ende der Stichstraße können Müllfahrzeuge wenden, wo sich auch eine Mülleinhausung für 7c findet. Die erforderlichen Stellplätze für die Bestandsgebäude, sowie einige Kurzzeit- und Besucherparkplätze sind als Senkrechtparkplätze entlang der Sackgasse angeordnet. Mit versickerungsfähigem Rasenpflaster belegt, wirken die Parkplätze als Teil des Grünraums und bilden einen Puffer zwischen Wohnhäusern und Erschließungsstraße. Kleine platzartige Zugangszonen bilden identitätsstiftende Adressen und sind Begegnungs- und Kommunikationszone für die Bewohner der Neubauten. Von dunkellaubigen Eichen überstellt und mit einprägsamen Pflastermuster belegt, finden sich hier Fahrradabstellanlagen und Sitzgelegenheiten.