DMC Gelände Mulhouse, Frankreich

Peter-Joseph-Lenné-Preis 2006
Wettbewerbsbeitrag
in Zusammenarbeit mit Ingo Zoefelt

24010-GrueneWelle-DMC-Mulhouse-Lageplan

Der Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin ist ein Ideenwettbewerb für junge Landschaftsarchitekten und soll deren berufliche Entwicklung unterstützen. Aufgabe war die städtische Grünordnungsplanung für die Konversion der innerstädtischer Industrieanlagen des Garnherstellers DMC in Mulhouse. Die Leitidee des Entwurfs besteht im Erhalt des industriellen Charakters des Gebiets, mit seinen bezeichnenden Klinkergebäuden auf zwei urbanen Achsen. Ein großzügiger Grünzug von der Tram-Train Station „Zu Rhein“, entlang der Alleé des Platanes durch die Cité ouvrière zum Canal de I’Ill bildet das Rückgrad städtischen Freiraums.

Der Kleinteiligkeit umliegender Stadtviertel setzt der Entwurf eine industriell inspirierte Rasterstruktur und großzügige Freiräume entgegen. Es entstehen selbständige städtebauliche Einheiten, die zeitlich unabhängig und modular entwickelbar sind. Jedem dieser Quartiere wohnt eine ganz spezifische bauliche und räumliche Eigenart inne. Markante Quartiersplätze inszenieren die Industriedenkmäler und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Mit Reihen- und Kettenhäusern hin zu Geschosswohnungsbau und Lofts sind unterschiedliche Wohnformen durchmischt. Neu entstehende Gebäude setzten sich durch moderne Materialien und kontrastierende Leichtigkeit klar vom historischen Bestand ab und bilden ein spannungsvolles Miteinander. Als verbindendes Element durchzieht ein großzügiger Grünzug das Planungsgebiet, der die Quartiere untereinander verzahnt und die zentrale Fuß- und Radwegbeziehung darstellt.
Angefangen von der Tram-Train Station führt das Grün flächig und licht an den von ausgewachsenen Buchen und Eichen überstandenen Place du Tarn, wo im Norden ein Stück urbane Wildnis erhalten bleibt. Dort wird es vom hallenartigen Charakter der Alleé des Platanes aufgenommen und führt in einem breiten Parkstreifen Richtung Cité ouvrière. Dominiert vom historischen Löschteich als zentralem Element, hat dieser Park eine hohe Aufenthaltsqualität und stellt eine Verbindung hinein in das kulturelle Ensemble her. Entlang der Alleé des Platanes ketten sich weitere, kleinere Platz-Arrangements, welche Öffnungs- und Eingangssituationen in die anliegenden Quartiere herstellen und eine abwechslungsreiche Raumfolge erzeugen. Die straßenbegleitenden Grünstrukturen unterliegen einem hierarchischen Organisationsprinzip, das die Strassen klassifiziert und Orientierung erleichtert.