Geförderte Wohnungen auf dem Schmucker-Areal, Utting

Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Errichtung von geförderten Wohnungen auf dem Schmucker-Areal, Utting am Ammersee
Wettbewerbsbeitrag
in Zusammenarbeit mit wolf.sedat Architekten, Weikersheim und Baulinie Architekten, Ravensburg
www.wolfsedat.de
www.baulinie-architekten.de

Das langestreckte Grundstück wird erschlossen durch einen öffentlichen Fußweg nördlich der neuen Wohngebäude. Dadurch wird eine gute Erschließung und Anbindung des nachverdichteten Areals ins Wegenetz der Gemeinde Utting gewährleistet ohne die Privatsphäre im neuen Quartier zu beeinträchtigen. Im Bereich der Hauseingänge finden Belagswechsel statt, kleine gepflasterte Aufweitungen mit Fahrradständern und Sitzgelegenheit bilden kommunikative Begegnungszonen für die Quartiersöffentlichkeit.

Private Freiräume orientieren sich nach Süden, wo intime, geschützte Garteninseln von den Bewohnern angeeignet werden können. Jede Wohneinheit im EG erhält eine modulare, heckenumfasste Privatgarteneinheit, die je nach Bedarf mit Sitzgelegenheiten, Liegen, Tisch, Grillplatz oder Sonnenschutz ausgestattet werden kann. Durch die 20-35 qm großen Privatgartenmodule kann ein offener, transparenter Gartenraum mit intimen Nischen kreiert werden, der den Anforderungen und dem Wohncharakter im Geschosswohnungsbau gerecht wird.

Die Erschließung des Grundstücks für den motorisierten Verkehr erfolgt von der Landsberger Straße her. Hier liegt direkt die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage, welche Stellplätze für alle Wohneinheiten beherbergt und direkte Aufgänge in alle Wohnhäuser des Abschnitts B erlaubt. Zwei weitere Treppenaufgänge binden die TG an den zentralen Quartiersfreiraum und die Gebäude des Abschnitts A an. Im Anschluss an die TG-Zufahrt liegen 18 weitere, oberirdische Pkw-Stellplätze, die an zentraler Stelle für Besucher und den kurzzeitigen Bedarf angeboten werden.

An der zentralen Raumaufweitung liegt der Quartierstreffpunkt mit dem Gemeinschaftshaus. Von atmosphärischen, ansprechenden Stauden- und Gräserpflanzungen gesäumt, entsteht hier ein einladender Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität. Das überkragende Dach des Gemeinschaftshauses spendet den geselligen Sitzgruppen Schatten. Im Format eines Gemeinschaftsgartens können kleine Gemüsegarten-Parzellen von den Bewohnern des Quartiers angemietet werden. So entsteht eine offene Gemeinschaftsatmosphäre im Quartier, die zwanglos und nebenbei Begegnung und Kommunikation fördert. Angelagert an die Wegeverbindung in den Abschnitt A wird ein Kleinkindspielplatz angeboten, mit Sandkasten, Vogelnestschaukel, Wipptieren und Sitzgelegenheiten für die Eltern.

Trotz hoher baulicher Verdichtung in den Baufeldern wird der Versiegelungsgrad gering gehalten. Parkplätze werden mit Rasenpflaster angelegt, Aufenthaltsbereiche mit Sickerpflaster. Das Oberflächenwasser von Dach- und Verkehrsflächen wird in einem ringförmigen, vernetzten System aus bepflanzten Muldenrigolen geführt, gereinigt und örtlich infiltriert. So kann ein naturnaher Umgang mit Regenwasser gefunden werden und feuchte Wiesenbiotope in den Retentionsmulden geschaffen werden.